Amphibien brauchen unsere Hilfe!

Der Chytridpilz

Vom 27. Juni bis 01. Juli 2007 fand in Chemnitz das erste verbandsübergreifende Seminar zum Schutz der Amphibien unter Schirmherrschaft des Weltzooverbands WAZA statt. Anlass war das weltweite Amphibiensterben, ausgelöst durch eine Pilzerkrankung, deren Folgen für die gesamte Klasse der Amphibien im Freiland noch nicht abzuschätzen sind. Der Chytridpilz, der die Amphibien befällt, löscht in kürzester Zeit nach seinem Auftreten ganze Bestände aus. Er breitete sich von Afrika ausgehend weltweit aus und zählt derzeit zu den größten Bedrohungen. Momentan existieren noch keine Behandlungsmöglichkeiten für Amphibien in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Krankheit wurde zum ersten mal 1998 entdeckt und in den vergangenen Jahren als gefährlich eingestuft. Bei einer Infektion mit dem Hautpilz ist der Tod der Amphibien fast sicher: Der Chytrid verstopft die Poren. Die Tiere trocknen aus.
Quakender Seefrosch



Feuersalamander

Das größte Massensterben seit den Dinosauriern

Es wird davon ausgegangen das weltweit derzeit 30 - 50 % aller Amphibien unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. Bis zu 170 Arten sind dem Parasiten bereits zum Opfer gefallen, weitere 1900 sind Schätzungen zufolge von der Ausrottung bedroht. Zehn Froscharten sterben nach Ansicht von Wissenschaftlern pro Jahr durch den Chytridpilz aus. Ein solches Massensterben gab es zuletzt bei den Dinosauriern vor über 60 Millionen Jahren.
Auch in Deutschland lässt sich der Chytridpilz bei einheimischen Arten nachweisen. So wurde der Pilz bei in Deutschland heimischen Amphibienarten wie der Geburtshelferkröte, dem Feuersalamander und der Erdkröte gefunden.

Lebensraumzerstörung, Umweltverschmutzung und Klimawandel

Nicht nur der Chytridpilz bedroht die weltweiten Amphibienbestände. Weitere Gründe für das Amphibiensterben sind:
  • Lebensraumverlust durch Waldabholzung, Bebauung und Trockenlegung von Feuchtgebieten.
  • Vermehrter Einsatz von Pestiziden und Mineraldüngern, Verschmutzung der Umwelt durch Chemikalien.
  • Durch Klimawandel veränderte Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse bedrohen die Lebensräume und beeinträchtigen die Lebensweise der Amphibien.
  • Übermäßige Entnahme von Amphibien aus der Wildnis zum Verzehr, für medizinische Zwecke oder für die Heimtierhaltung reduzieren die Bestände ebenfalls.
  • Durch Einschleppung gebietsfremder Tierarten werden viele Arten verdrängt



  • Rotbauchunke


    Laubfroschbutton Wildpark Eekholt

    Managementmaßnahmen und Marketingkampagnen gegen das Aussterben

    In Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation der Vereinten Nationen IUCN gründete der Weltzooverband (WAZA) die "Amphibien Ark", um kurzfristige Managementmaßnahmen für die vom Aussterben bedrohten Arten zu entwickeln und zu koordinieren, um das langfristige Überleben der verschiedenen Amphibienarten zu sichern. Eine dieser Maßnahmen um das Amphibiensterben aufzuhalten ist die Marketingkampagne "Jahr des Frosches 2008". Die Globale Kampagne ist die erste weltweit koordinierte Kampagne des Weltzooverbandes (WAZA) überhaupt und soll neben der öffentlichen Aufmerksamkeit die enorme Spendensumme von 50 Mio. US$ einbringen.
    Im Zuge des "Jahr des Frosches 2008", kürte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) den Laubfrosch zum "Frosch des Jahres 2008" in Deutschland.

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    Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter folgenden Links:
    Amphibian Ark (deutsche Seite)
    Deutsche Seite des Weltzooverbandes (WAZA)

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